Wissenswertes aus Magdeburg

Magdeburg ist die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im Jahr 805. 968 wurde durch Otto I., erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches das Erzbistum Magdeburg begründet. Im Mittelalter erlangte die Hansestadt große Bedeutung durch den Freihandel und das Magdeburger Stadtrecht. Sie war im Spätmittelalter eine der größten deutschen Städte und Zentrum der Reformation und des Widerstandes gegen die Rekatholisierung im Schmalkaldischen Bund.
Einer der Söhne der Stadt war der Architekt und Kölner Dombaumeister Richard Voigtel. Er wurde am 31. Mai 1829 in Magdeburg geboren und verstarb am 28. September 1902 in Köln, unter seiner Leitung wurde der Kölner Dom vollendet.
Voigtel studierte von 1849 bis 1851 Architektur und Ingenieurwesen an der königlichen Bauakademie in Berlin. Der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner holte ihn im Jahr 1855 als stellvertretenden Dombaumeister nach Köln. Nach dem Tod Zwirners im Jahr 1861 wurde Voigtel der neue Dombaumeister von Köln. Nach dem Brand im Frankfurter Dom 1867 war Voigtel einer der Experten, die ein Gutachten zu den Schäden am Bauwerk erstellten. Dieses Ereignis war ein weiterer Anstoß für Voigtel, nun auch den alten hölzernen Dachstuhl des Kölner Domchors durch eine Konstruktion aus Eisen zu ersetzen.

Der gußeiserne Dachstuhl des Kölner Doms war bereits 1860 durch Ernst Friedrich Zwirner gegen den Widerstand konservativer Kräfte in Köln mit Hinweis auf dessen Vorzüge bezüglich der erhöhten Brandsicherheit und der verbesserten Statik auf den Lang- und Querhauspartien aufgebracht worden. Von Zwirner stammten auch die Entwürfe zu der ebenfalls in Gußeisen ausgeführten Unterkonstruktion des Vierungsdachreiters der Domkirche.
Voigtel ließ hingegen erst nach der eigentlichen Vollendung des Doms 1880, dem Vorbild des Zwirner'schen Dachwerks genau folgend, den bis dahin noch aus Holz bestehenden Chordachstuhl ebenfalls durch einen Gußeisen Stuhl ersetzen. Auch die Seitenschiffe erhielten dabei einheitliche Dachwerke aus diesem feuerfesten Material. Nach der Vollendung des Kölner Doms im Jahr 1880 wurde Voigtel zum Geheimen Regierungsrat ernannt und verblieb als Dombaumeister in Köln. Noch im Jahr 1902 vertrat Voigtel die Meinung, daß der Kölner Dom in den nächsten 100 Jahren keiner Restaurierung bedürfe.